Während sich die Weltbevölkerung der 8-Milliarden-Marke nähert, freut sich Novartis über 1 Milliarde abgegebene Malaria-Behandlungen. Dies entspricht rund jedem achten Menschen auf unserem Planeten.
Wer hätte gedacht, dass ein altes chinesisches Kräuterheilmittel eines Tages zum Behandlungsmittel gegen Malaria werden würde? Tatsächlich wird der Süsse Wermut (Artemisia annua) in der traditionellen chinesischen Medizin seit mehr als 2000 Jahren zur Behandlung von Fieber eingesetzt. Doch erst in den 1970er Jahren entdeckte ein Team chinesischer Wissenschaftler, dass das in seinen Blättern enthaltene Artemisinin Malariaparasiten abtötet. Heute ist Artemisinin der Eckpfeiler in der sogenannten artemisinin-basierten Kombinationstherapie (artemisinin-based combination therapy, ACT), die zum Standard in der Malaria-Behandlung geworden ist.
Diese Entdeckung war in vielerlei Hinsicht der Startschuss für eine aussergewöhnliche Partnerschaft, nämlich die bahnbrechende Zusammenarbeit zwischen Novartis und chinesischen Partnern zur Entwicklung, Erprobung und Herstellung der ersten fest dosierten Kombinationstherapie auf Artemisinin-Basis (artemisinin-based combination therapy, ACT). Auch sorgte die Feststellung für eine aussergewöhnliche Produktionssteigerung für das Unternehmen: von 200.000 Malariabehandlungen im Jahr 2001 auf 100 Millionen im Jahr 2011, also einen Anstieg um das 500-fache. Auch führte die Erkenntnis rund um das Arteminisinin zu einer wegweisenden Vereinbarung mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO), das Medikament ohne Gewinn an den öffentlichen Sektor in Malaria-endemischen Ländern zu liefern.
Mit Partnerschaften gegen die Krankheit
Ohne Geldgeber und Partner, die jeden Schritt dieses gemeinsamen Weges unterstützen, wäre nichts von alledem möglich gewesen - weder Forschung und Entwicklung (F&E), noch die Beschaffung und Produktion, der Zugang und die Verteilung oder gar der Aufbau von Kapazitäten vor Ort.
Laut David Reddy, CEO des Medicines for Malaria Venture (MMV), das eine für Kinder geeignete Formulierung der ACT-Behandlung mitentwickelt hat, "haben Partnerschaften in den letzten zwei Jahrzehnten den grössten Beitrag zum Kampf gegen Malaria geleistet. Es hat uns alle gebraucht – vom Gesundheitspersonal in den Gemeinden vor Ort bis zum nationalen Malariakontrollprogramm – um zusammenzuarbeiten."
Dank dieser konzertierten Bemühungen und des gross angelegten Einsatzes innovativer Insektizide, Moskitonetze, Schnelldiagnosetests, Behandlungen und anderer Malariakontrollstrategien konnten nach Schätzungen der WHO seit dem Jahr 2000 1,5 Milliarden Malariafälle verhindert und 7,6 Millionen Leben gerettet werden.
Die gemeinsamen Anstrengungen aller Partner haben auch entscheidend dazu beigetragen, die Kapazitäten der Gesundheitssysteme in ganz Afrika - das 94% der Malariabelastung in der Welt trägt - aufzubauen, um die Krankheit besser zu verhindern, zu diagnostizieren und zu behandlen.
Dem Malaria Parasit einen Schritt voraus sein
Sambia hatte aufgrund der weit verbreiteten Resistenz gegen bestehende Malariamedikamente jahrelang grosse Mühe, die Krankheit zu kontrollieren, bevor es 2003 das ACT von Novartis als Erstbehandlung für unkomplizierte Malaria einführte. Als die Distrikte mit der Verabreichung des Medikaments begannen, erlebten sie einen deutlichen Rückgang der Malaria-Sterblichkeit, und so gaben die Malariapatienten der Behandlung einen neuen Namen: "Ich bin glücklich". Heute empfiehlt die Mehrheit der afrikanischen Länder dieses ACT als Erstbehandlung.
Nach der Einführung dieser Therapie entwickelte MMV gemeinsam mit Novartis 2009 die erste lösliche Formulierung des Medikaments für Kinder, eine der am stärksten von Malaria betroffenen Gruppen. Von den 1 Milliarde abgegebenen Behandlungen entfallen mehr als 430 Millionen auf die pädiatrische Formulierung. Heute arbeiten beide Organisationen gemeinsam an der Entwicklung einer neuen pädiatrischen Formulierung für die jüngsten Kinder, die weniger als fünf Kilogramm wiegen und für die es noch keine zugelassene Behandlung gibt.
Obwohl wir neue Werkzeuge brauchen, um aufkommende Arzneimittelresistenzen zu bekämpfen, müssen wir auch die Mittel, die wir bereits haben, optimal nutzen. "De facto verfügen wir heute über die Möglichkeiten, eine grosse Mehrheit der Menschenleben zu retten, die anderenfalls verloren gingen", sagt David Reddy.
Novartis leitet derzeit weltweit fünf Malaria-Entwicklungsprogramme mit drei Wirkstoffen, die neue Wirkmechanismen nutzen und selbst gegen artemisininresistente Parasiten-Stämme der Krankheit Aktivität zeigen. Ziel ist es auch, die Akzeptanz der Patienten gegenüber der Medikation zu verbessern, indem die Pillenlast reduziert wird.
"Sobald diese Medikamente erfolgreich entwickelt sind, werden sie nicht nur das Auftreten von Resistenzen bekämpfen, sondern auch dazu beitragen, die Behandlungsschemata zu vereinfachen", sagt Lutz Hegemann, Group Head of Corporate Affairs and Global Health bei Novartis.
Die Auslöschung der Malaria ist zum Greifen nah
"Vierundzwanzig Länder auf der ganzen Welt haben Malaria seit dem Jahr 2000 eliminiert, und mehr Länder denn je stehen kurz davor, diesen wichtigen Sieg über die Krankheut ebenfalls zu feiern. Dennoch müssen wir wachsam bleiben und weiterhin Engagement und Innovation vorantreiben sowie Kapital bereitstellen, um die jährliche Finanzierungslücke von 2,6 Milliarden US-Dollar zu schliessen und Malaria endgültig zu beenden", sagt Dr. Abdourahmane Diallo, CEO von RBM Partnership to End Malaria.
Eine Welt frei von Malaria bietet der Menschheit viele Möglichkeiten. Wenn wir zusammenarbeiten, können wir die Generation werden, die Malaria beendet und die enormen globalen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Vorteile nutzt, die mit diesem wichtigen Meilenstein einhergingen. Die eine Milliarde seit 1999 durch Novartis ohne Profit abgegebenen Malaria-Behandlungen leisten einen ausgesprochen wichtigen Beitrag, diesen Wunsch zur Realität werden zu lassen.