Was ist Chronische Myeloische Leukämie?
Die chronische myeloische Leukämie (CML) ist eine besondere Form von Blutkrebs. Hierbei verändern sich bestimmte Bestandteile des Blutes, die auch als Zellen der myeloischen "knochenmarksständigen" Reihe bezeichnet werden. Diese sind Vorläuferzellen von weißen Blutkörperchen und stellen einen wichtigen Bestandteil des Immunsystems dar.
Was wirklich der Auslöser für CML ist, ist derzeit noch unbekannt. Klar ist jedoch, dass es sich um einen Fehler im Bauplan der weißen Blutkörperchen handelt.
Der Bauplan wird im Falle der CML an zwei Stellen zerrissen und wieder falsch zusammengesetzt. Die Informationen der beiden Abschnitte werden vermischt.
Dabei entsteht nun ein neues Chromosom, das Philadelphia Chromosom, das für die überwiegende Anzahl an CML-Fällen charakteristisch ist. Auf dem Philadelphia Chromosom ist ein spezieller Abschnitt - BCR-ABL genannt – zu finden. Durch BCR-ABL verändert die betroffene weiße Blutzelle ihr Verhalten, produziert nun ein bestimmtes Eiweiß das als BCR-ABL Protein bezeichnet wird und wird so zur potentiellen Krebszelle.
Dieser Schaden am Bauplan wird durch Zellteilung an die nachfolgenden Zellgenerationen weitergegeben, und führt zur Entstehung der CML. Die neuen Blutzellen teilen sich unkontrolliert und deutlich schneller, dadurch häufen sie sich im Körper insbesondere im Knochenmark an, wo sie die gesunden Blutzellen verdrängen.
Jedes Jahr erkranken in Österreich etwa 100 bis 150 Menschen an einer CML. Sie tritt bei Männern häufiger auf als bei Frauen. Grundsätzlich kann man in jedem Alter an CML erkranken. Am häufigsten wird die Krankheit jedoch zwischen dem 45. und 60. Lebensjahr diagnostiziert. Kinder sind nur selten betroffen und – wichtig zu wissen – die CML wird nicht von Eltern auf ihre Kinder vererbt.