Was ist Herzinsuffizienz?
Bei der Herzinsuffizienz oder Herzschwäche handelt es sich um eine chronische, stetig fortschreitende Erkrankung mit der Gefahr von zwischenzeitlichen, akuten Episoden (Dekompensationen).
Die Herzinsuffizienz ist ein komplexes, klinisches Syndrom. Strukturelle- und/ oder funktionelle Veränderungen des Herzens führen dazu, dass das Herz nicht mehr in der Lage ist, den Organismus mit ausreichend Blut und damit mit genügend Sauerstoff zu versorgen. Dies führt letztendlich zu einer Unterversorgung der Organe. Den erhöhten Anforderungen kann das Herz nicht mehr gerecht werden und die Kontraktionsfähigkeit des Herzens verschlechtert sich weiter.
Eine Herzinsuffizienz entwickelt sich in Folge einer anderen nicht oder schlecht behandelten Grunderkrankung. Die häufigsten Beispiele dafür sind koronare Herzerkrankungen - darunter versteht man Durchblutungsstörungen des Herzens -, ein vorangegangener Infarkt, Bluthochdruck und Herzklappenschäden.
Die Wahrscheinlichkeit, an Herzinsuffizienz zu erkranken, steigt mit dem Alter. Somit stellt die Herzschwäche ein wachsendes Problem unserer immer älter werdenden Gesellschaft dar. Die Lebenserwartung steigt und immer mehr Menschen überleben akute Ereignisse wie z.B. Herzinfarkte, entwickeln aber dann langfristig sehr oft eine Herzinsuffizienz. Übergewicht und Bewegungsmangel, fettreiche Ernährung oder Tabakkonsum begünstigen die Entstehung der Erkrankung.
In den letzten Jahren ist die Anzahl der Herzinsuffizienz-bedingten Todesfälle sowie die Zahl der Krankenhausaufenthalte und Arztbesuche aufgrund von Herzinsuffizienz stetig angestiegen. Die Erkrankung betrifft weltweit ca. 23 Millionen Menschen. Statistisch gesehen sterben 20 bis 30 Prozent der diagnostizierten Patienten innerhalb eines Jahres, nach fünf Jahren sind bereits 50 bis 60 Prozent verstorben.
Eine Studie (Stewart et. al., 2001) zeigt außerdem, dass die Fünf-Jahres-Überlebensrate eines Herzinsuffizienz-Patienten schlechter ist als die von Patienten mit den häufigsten Tumorerkrankungen (Darmkrebs, Blasenkrebs, Brustkrebs, Prostatakrebs).