Eckdaten / Nora Dietrich
- Ehemalige Digital Trainee und aktuell Digital Analytics Manager bei der Novartis Pharma GmbH in Nürnberg
- Macht gerne „walk and talk“ Meetings mit den Kollegen im Rosenau Park und ist nach Feierabend in der Boulderhalle oder der Fränkischen Schweiz beim Klettern zu finden
Wie bist du zu Novartis gekommen?
Vor dem Traineeprogramm hatte ich eigentlich kaum Berührungspunkte mit der Pharma Industrie. Während meines Sozialökonomie und Marketing Studiums habe ich den Fokus auf die Bereiche Statistik, Marketing und Big Data Analytics gelegt und auch meine Werkstudententätigkeiten drehten sich hauptsächlich um die Erstellung und Analyse von Marktforschungsstudien sowie Datenanalysen im FMCG Bereich.
Dass ich mich am Ende meines Studiums bei Novartis beworben habe, lag vor allem an der überzeugenden Stellenausschreibung, die ich auf StepStone gefunden hatte. Die Aufgaben und Details zum Unternehmen und zum Traineeprogramm klangen in meinen Augen so gut, dass ich mich trotz nicht vorhandenem Pharma- und Gesundheitsvorkenntnissen direkt auf die Position als Digital Trainee beworben habe. Über die Zusage habe ich mich sehr gefreut und bin auch jetzt - ein Jahr später - sehr glücklich über diesen Schritt.
Was zeichnet Novartis als Arbeitgeber in deinen Augen aus?
Die hier gelebte Unternehmenskultur! Als nicht-Pharma Kenner hatte ich die Befürchtung, täglich mit Kostüm zur Arbeit kommen zu müssen, doch damit lag ich (zum Glück) total falsch.
Novartis zeichnet sich durch eine sehr bodenständige Unternehmenskultur aus. Man kann mit Sneakers zu Arbeit kommen, wir Duzen uns, die Kollegen sind enorm hilfsbereit und es gibt zahlreiche Freizeitangebote (z.B. eine Laufgruppe, Yoga, Bouldergruppe, After works, etc.), die man von Tag eins an nutzen kann. Der Zusammenhalt ist besonders stark ausgeprägt.
Man wird dazu ermutigt sich weiterzubilden, all seine Fragen zu stellen und Ideen und Meinungen sind in jedem Meeting willkommen. Zudem gibt es zahlreiche Lernangebote (#curiosity). Man kann Onlinekurse belegen, zu Medizin- und Marketingkongressen fahren, Außendienstmitarbeiter auf ihren Fahrten zu den Ärzten begleiten, an Weiterbildungen teilnehmen (z.B. Pharmareferent) und alle Kollegen freuen sich, wenn man Interesse an ihrem Fachgebiet hat und bei einem Kaffee mehr erfahren möchte.
Was ist das Besondere am Digital Traineeprogramm?
Die ersten sechs bis neun Monate verbringt man - wie bei allen anderen Trainee Programmen - in seiner Heimatabteilung, in meinem Fall im Digital Team. Anschließend daran kann man mit viel Flexibilität und angelehnt an seine eigenen Interessen und Ziele die weiteren Stationen selbst gestalten. Die Besonderheit am Digital Team ist, dass wir alle sehr diverse Backgrounds haben. Durch unsere wirklich breite Expertise entwickeln wir gemeinsam spannende digitale Lösungen und Konzepte für Ärzte und Patienten. Das Wichtigste dabei ist, dass wir alle für unsere Arbeit brennen, Tag für Tag gegenseitig voneinander lernen und uns gegenseitig motivieren immer weiter voran zu gehen.
Oft leben wir als Digitalteam neue und agile Arbeitsweisen vor und treiben viele innovative Lösungen bei Novartis voran. Um die Produktivität bei uns im Team hoch zu halten und uns stetig weiterzuentwickeln, wenden wir eine in meinen Augen sehr spannende Methode an. Alle sechs Wochen setzen wir uns in so genannten Retro Sessions mit einem externen Moderator zusammen, der uns dabei hilft Projekte zu identifizieren, die besonders gut laufen oder Nachholbedarf haben. Wir sprechen über Themen, die wir höher priorisieren wollen aber auch über das „Wie“ unserer Zusammenarbeit. Bei jeder Session wächst das Team noch enger zusammen
Welche Stationen hast du während deines Traineeprogrammes bereits durchlaufen?
Die ersten acht Monate habe ich in meiner Heimatabteilung, dem Digital Innovation und Acceleration Team gearbeitet. Dort habe ich mich nach vielen Onboarding Terminen und dem Kennenlernen aller Kollegen um die Effizienzsteigerung von Patientenkampagnen gekümmert. Zusätzlich habe ich gemeinsam mit einem Teamkollegen eine Strategie zur digitalen Kommunikation für eine bestimmte Arztzielgruppe entwickelt. Weiterhin war ich Ansprechpartnerin für alle Social Media Fragen, was u.a. zu einem spannenden Projekt gemeinsam mit HR geführt hat. Für alle drei Projekte stand ich in regelmäßigem Austausch mit verschiedenen Agenturen, die uns bei der Umsetzung unterstützen. Durch die Teilnahme an Digital Health, Marketing und AI Konferenzen konnte ich zudem Potenziale von Data Science im Bereich Healthcare besser kennenlernen.
Anschließend war ich drei Monate im Global Headquarter in Basel. Dort habe ich mit dem globalen Team an der Entwicklung eines Content Management Systems gearbeitet. Das System soll in Zukunft von allen Ländern verwendet werden, um Content speichern, editieren, teilen und freigeben lassen zu können. Während dieser Rotation war ich dem Deployment Workstream zugeteilt und der Fokus meiner Arbeit lag in der Erstellung eines Plans, wie man dieses neue Tool in die Top 11 Länder von Novartis ausrollen kann. Hierfür fanden viele Workshops mit Vertretern aus allen Ländern statt, um Besonderheiten und Timelines zu erarbeiten.
Die anschließende Rotation – und auch meine jetzige Station – verbringe ich im Marketing im Bereich Respiratory. Hier ist mein Hauptprojekt der Relaunch unserer Asthma Patienten Website. Dafür habe ich viele Meetings mit Agenturen, bin im Austausch mit verschiedenen Brand Teams und meinen Kollegen und Kolleginnen aus der Digitalabteilung. Gemeinsam designen wir eine neue Patientenkampagne und optimieren das Layout und den User Flow der Webseite. Weiterhin unterstütze ich bei der Erstellung von Abgabekarten, die der Außendienst an den Arzt verteilt. Dabei erstelle ich die Visuals nicht selbst, sondern koordiniere die Arbeit mit der entsprechenden Agentur. Ein weiteres Projekt ist die Erarbeitung einer Patient Journey für die Asthma Erkrankung. Sie gibt einen detaillierten Überblick über den Weg eines Asthma Patienten, beginnend bei den ersten Symptomen bis schließlich zum dauerhaften Leben mit Asthma. Dabei wird der gesamte Weg durch unser Gesundheitssystem dargestellt.
Meine letzte Rotation habe ich im Data Strategy & Analytics Team gemacht, welches auch zur Digitalabteilung gehört. Dort drehen sich die Themen um saubere Datenstrukturen, das verknüpfen von verschiedenen Datenquellen, das Visualisieren von Datensätzen in Form von BI Applikationen und Dashboards sowie um die Automatisierung von manuellen Prozessen durch die Anwendungen von Machine Learning und AI. In meiner letzten Rotation habe ich mich vor allem mit Datenmodellen vertraut gemacht und darauf basierend Dashboards gebaut, im Data Work Stream einer Kollaboration mit einem externen Unternehmen mitgearbeitet und erste Schritte einer Prozessautomatisierung gelegt.
Während allen Rotationen haben regelmäßig Trainee Meetings und Trainee Entwicklungsmodule stattgefunden, die einen guten Einstieg in die Trainee Gruppe und den Austausch zwischen den Trainees ermöglichen.
Welche fachlichen und persönlichen Kompetenzen sollten Bewerber für das Digital Traineeprogramm mitbringen und welche Tipps kannst du ihnen mit auf den Weg geben?
Eine offene und fröhliche Persönlichkeit sowie das Kennen seiner eigenen Stärken und Interessen helfen definitiv beim Vorstellungsgespräch. Da die Pharma Branche im Vergleich zu anderen Branchen speziell ist (z.B. durch das Heilmittelwerbegesetzt), sollte man sich über die Eigenheiten vorab gut informieren.
Durch Begeisterungsfähigkeit kann man seine tägliche Arbeit mit Freude erledigen und zur Motivation im Team beitragen. Mut ist nützlich, um neue Wege gehen zu können. Außerdem sollte man ein gewisses Maß an Durchhaltevermögen mitbringen und sich nicht von seinen Ideen abbringen lassen, wenn der ein oder andere Kollege nicht auf Anhieb von neuen digitalen Lösungen überzeugt ist.
Fachlich sollte man Begeisterung für die Digitalisierung in der Gesundheitsbranche mitbringen und Lust darauf haben neue digitale Lösungen zu entwickeln. Punkten kann man zusätzlich mit Neugierde auf Technologien und Menschen, Freude an Eigeninitiative und bereits vorhandenem Wissen/ Interesse an Digital Health Solutions, digitalem Produktmanagement und Marketing. Ein Vorwissen über die Pharma Branche wird nicht vorausgesetzt aber man sollte eine hohe Motivation mitbringen, diese kennen und verstehen zu lernen.
Wie ging es für dich nach dem Programm weiter und inwiefern hat dich das Programm auf deine aktuelle Aufgabe vorbereitet?
Nachdem mir meine letzte Rotation sehr gut gefallen hat, habe ich mich dazu entschieden im Data Strategy & Analytics Team zu bleiben. Dort wurde ich als Junior Data Analytics Manager übernommen. Die Projekte, an denen ich bereits während meiner letzten Rotation mitgearbeitet habe, sind anschließend in meine Hände gewandert. Schritt für Schritt konnte ich mehr Verantwortung übernehmen und bin heute in der Leitung dieser Projekte tätig.
Zu meinen jetzigen Aufgaben gehört die Koordination zentraler Datenprojekte, die entweder maßgeblich zur Prozessoptimierung durch Automatisierung beitragen oder eine verbesserte Entscheidungsfindung durch Datenanalyse ermöglichen. Dabei übersetze ich die Anforderungen aus dem Business und gebe sie an die Experten im Daten Team weiter. Am meisten Spaß bereitet mir die Optimierung und Personalisierung von Kundeninteraktionen, denn dort spielen Daten eine immer wichtigere Rolle und bestimmten die Zukunft des Marketings.
Durch das Trainee Programm konnte ich breites Wissen in verschiedenen Abteilungen erwerben, das mir bei meiner täglichen Arbeit sehr hilft. Auf Erfahrungen, die ich in den einzelnen Rotationen und verschiedenen Projekten gesammelt habe, kann ich nun fast täglich bei meinen eigenen Projekten zurückgreifen. Sowohl die Arbeit in den anderen Abteilungen als auch das große soziale Netzwerk, das ich mir während des Trainee Programms im Unternehmen aufbauen konnte, helfen mir heute besonders gut dabei die Needs des Business in Datenprojekte zu übersetzen und meine Stakeholder in der Kommunikation von abstrakten Datenthemen nicht zu verlieren.