Stellen Sie sich vor, Sie hören von einer Person aus dem Freundeskreis oder der Verwandtschaft, die trotz eines aktiven und gesunden Lebensstils plötzlich mit einer Herz-Kreislauf-Erkrankung kämpft. Solche Geschichten gehen uns nahe und sind alarmierend. Sie lassen uns fragen: Kann das auch mir passieren? Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen wir oft auf veränderbare Ursachen zurück, auf Übergewicht, Rauchen oder Bewegungsmangel. Doch auch bei einem gesunden Lebensstil könnten versteckte genetische Faktoren ein Risiko darstellen, das nicht sofort zu erkennen ist.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Deutschland nach wie vor die häufigste Todesursache. Jährlich sterben etwa 350.000 Menschen an solchen kardiovaskulären Krankheiten.1 Die Hauptgründe sind ein ungesunder Lebensstil und dessen Folgen – Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes mellitus und erhöhte Cholesterinwerte.2 Eine gesunde Lebensweise mit ausreichend Bewegung, einer ausgewogenen Ernährung und Tabakverzicht gilt als der beste Schutz vor Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems.3
Doch funktioniert das wirklich so einfach? Für die meisten Menschen ja. Aber für einige gestaltet sich die Situation weitaus komplizierter: Sie haben genetisch bedingt von Kindesbeinen an erhöhte Cholesterinwerte– und damit auch ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Hier reicht ein gesunder Lebensstil allein oft nicht aus.4,5
Erhöhtes LDL-Cholesterin als Ursache für kardiovaskuläre Erkrankungen
Cholesterinwerte über der Norm – die sogenannte Hypercholesterinämie – gelten heute als der wichtigste Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Besonders das LDL-Cholesterin steht in direktem Zusammenhang mit einem gesteigerten Risiko. Schätzungen zufolge geht jede fünfte Herz-Kreislauf-Erkrankung auf erhöhtes LDL-Cholesterin zurück.6,7,8 Ein gesunder Lebensstil kann die Werte zwar positiv beeinflussen, aber für Menschen mit der genetisch bedingten familiären Hypercholesterinämie (FH) reicht das oft nicht.9,10
Die Gefahren sind meist unsichtbar und machen sich erst bemerkbar, wenn es bereits zu spät ist. Jahrelang können die erhöhten Cholesterinwerte unbemerkt Schäden an den Gefäßen verursachen, was dann zu schweren kardiovaskulären Erkrankungen führen kann. Schätzungsweise einer von 500 Menschen in Deutschland ist von der FH betroffen – doch nur ein Bruchteil von ihnen ist diagnostiziert und erhält die notwendige medizinische Behandlung.11
Gesunder Lebensstil und notwendige Therapien: Das eine tun, das andere nicht lassen
Die Tatsache, dass manche Menschen genetisch bedingt medikamentöse Unterstützung benötigen, ändert nichts daran: Ein gesunder Lebensstil bleibt für alle essenziell.12,13
Fakt ist jedoch auch: Für Personen, bei denen eine gesunde Lebensweise allein nicht ausreicht, sind zusätzliche Maßnahmen unverzichtbar. Deutschland hat in der Früherkennung und Behandlung besonders gefährdeter Risikogruppen Aufholbedarf. 14 Zum einen gibt es mutmaßlich eine hohe Dunkelziffer an Fällen familiärer Hypercholesterinämie.11 Und zum anderen werden Menschen mit nachgewiesener Hypercholesterinämie häufig unzureichend behandelt und bleiben damit anfälliger für Herz- und Gefäßschädigungen.15,16,17
Die Devise sollte also lauten: vorbeugen, erkennen und handeln. Das sind die Schlüsselelemente, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen erfolgreich zu bekämpfen. Und vor allem: das eine tun und das andere nicht lassen.
Mehr Informationen zu Cholesterin und Hypercholesterinämie finden Sie auch hier:
www.lipide.info